150 Jahre Goetheturm
Der erste Goetheturm wurde 1867 an genau der Stelle gebaut, wo ihn jetzt wohl jeder Frankfurter findet. Nur 22 Meter hoch, dennoch für diese Zeit eine stolze Bauleistung. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er wegen seiner Baufälligkeit abgerissen. Schon damals war er für die Frankfurter ein beliebtes Ausflugsziel. Auf der obersten Plattform konnten die Besucher weit ins Land schauen. Aber da waren die Bäume auch noch erheblich niedriger als sie es heute sind. 1931 war es der jüdische Kaufmann Gustav Gerst, der sich in Frankfurt niedergelassen hatte und den Wiederaufbau des Goetheturms mit 30.000 Reichsmark finanzierte. Dem Frankfurter Oberforstmeister Jacobi war es vorbehalten, die richtigen Holzsorten auszusuchen. Rechtzeitig zum 100. Todestag Goethes wurde der Turm 1932 in aller Bescheidenheit eingeweiht. Gustav Gerst machte es zur Bedingung, dass seine Finanzierung nicht bekannt gemacht werden durfte. Erst nach seinem Tod 1948 in der Emigration in New York, wurde diese Spende öffentlich.
Nach 196 Stufen wartet die Belohnung
Es ist ein beschwerlicher Weg nach oben. War der Goetheturm doch schon einmal der höchste Holzturm Deutschlands, so hat ihm der Jahrtausendturm in Magdeburg 1999 dieses Privileg abgenommen. Dennoch braucht man auch für den zweithöchsten Turm dieser Bauart viel Puste, um die 196 Stufen bis zur Plattform in 40 Meter Höhe zu erreichen. Ein phantastischer Ausblick über die Bäume des Stadtwaldes hinweg auf die Stadt Frankfurt und das Rhein-Main Gebiet entschädigt für den anstrengenden Aufstieg. Es sind in erster Linie Familien, die mit ihrem Nachwuchs den Goetheturm besuchen. Wer sich den Aufstieg nicht zutraut: Ein recht großer Spielplatz und ein nettes Gartenlokal dienen als Alternative. Auch der Stadtwald erfüllt alle Wünsche von Wanderern oder Spaziergängern.
„Zugegeben, der steile Weg zur Spitze des Goetheturms ist nicht einfach, aber er lohnt sich. Abgesehen von der schönen Lage im Stadtwald ist der Ausblick gigantisch. Wenn man sich erst mal die fast 200 Stufen hochgearbeitet und die Beklemmung abgelegt hat, wird man mit dem besten Panorama über Frankfurt und das Rhein-Main-Gebiet belohnt”, so zahlreiche einhellige Meinungen über den Turm. Allerdings sollte man wissen, dass es anschließend auch wieder nach unten geht. (H.M.)